Wildblumenwiese
Bunte Wildblumenwiesen im Siedlungsraum sind sozusagen Wiesenlebensräume aus 2. Hand. Der Lebensraum Wiese ist durch die Viehhaltung und die landwirtschaftliche Grünlandnutzung entstanden. Neben der Tierhaltung auf Weideflächen wird auf den Wiesen der Aufwuchs aus Gräsern und Kräutern regelmäßig als frisches Futter gemäht oder als Heu getrocknet. Das frische Gras und das getrocknete Heu sind das wichtigste Futter für Kühe, Pferde, Esel, Schafe, Ziegen usw..
Wildblumenwiesen im Garten und auf weiteren Grünflächen können auf zwei Arten entwickelt werden: Das Aufwachsen lassen von bereits nicht allzu artenarmen Rasenflächen, d.h. je mehr Wiesenarten bereits im Bestand warten, umso artenreicher wird der Aufwuchs oder durch eine Ansaat mit heimischen Gräsern und Kräutern. Je höher der Kräuteranteil in der Wildblumenwiesenansaat ist, desto blütenreicher wird die Wiese.
Wiesen können sehr unterschiedlich aussehen, je nach nachdem, ob sie an einem trockenen oder feuchten Standort wachsen, ob der Boden mager oder fett und nährstoffreich ist, ob sie wenig oder viel gedüngt werden oder wenig oder oft gemäht werden usw.. Am blütenreichsten sind magere, wenig gedüngte Wiesen an eher trockenen Standorten.
An den Lebensraum Wiese sind sehr viele Insekten und andere Tierarten angepasst, u.a. viele Wiesenschmetterlinge und in Wiesen brütende und Nahrung suchende Vögel. Mit der Zunahme der Intensivierung und Ertragssteigung in der Landwirtschaft sind viele Wiesen artenarm geworden oder gänzlich verschwunden. Mit der Erhaltung von artenreichen Wiesen und mit der Neuanlage von Wiesenflächen auch im Siedlungsraum gibt man den Wiesenpflanzen und den typischen Wiesentieren wieder ein Stückchen Lebensraum zurück.
Bei der Anlage von Wildblumenwiesen sollten nur Mischungen mit gebietsheimischen Pflanzenarten verwendet werden. Die Mahdhöhe sollte über 10 cm liegen, um Insekten und Kleintiere zu schonen und damit sich der Bestand schneller wieder erholt, insbesondere in Trockenzeiten. Je nach Aufwuchsentwicklung kann 1 bis 2 Mal im Jahr gemäht werden. Das Mahdgut sollte entfernt und kann ggf. bei Eignung (frei von Unrat, Hundekot und ggf. unverträglichen Pflanzen) auch verfüttert werden.