Naturnaher Garten
Ein naturnaher Garten wird nach dem Vorbild der Natur gestaltet. Das Verständnis für natürliche Abläufe und die Schaffung von Erlebnisraum für den Menschen und von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen stehen im Mittelpunkt. Im Naturgarten werden gezielt viele heimische Wildpflanzen, vorzugsweise aus regionaler Herkunft und aus biologischer Produktion, verwendet.
Wachsen, Blühen, Fruchten und Samen ist im Naturgarten erwünscht. Zur Förderung der biologischen Vielfalt werden vielfältige Lebensräume und Biotopstrukturen, wie Steinhaufen, Trockenmauern, Totholzelemente, Wasserstellen, Nistkästen, Nisthilfen usw. angelegt.
Die Bewirtschaftung des Naturgartens erfolgt Ressourcen schonend. Verwendet werden torffreie Erden und natürliche, möglichst regionale Baumaterialien (Natursteine, Recyclingmaterial, Holz). Versiegelte Flächen werden auf das wirklich notwendige Maß beschränkt, Wege und Flächen begrünt. Regenwasserversickerung und -nutzung werden optimiert und wo möglich auch Rückhalteflächen angelegt. Organische Materialien aus Garten und Küche werden kompostiert. Laub bleibt unter den Gehölzen liegen, wird neben Grasschnitt als Mulch in Staudenbeeten und im Nutzgarten verwendet oder landet im Kompost.
Bei der Pflege im Naturgarten ist das Ziel so wenig wie möglich und so viel wie nötig einzugreifen, d.h. weniger Pflege für mehr Biodiversität. Hierzu gehört es Spontanvegetation zuzulassen, den Boden so wenig wie möglich zu stören, kein Vertikutieren und Walzen, Stauden über Winter als Futter und Ort zum Nisten stehen lassen, Totholz, wo dies möglich ist, nicht entfernen usw.. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nicht vorgesehen, nur in Notfällen sollten biologische Pflanzenschutzmittel genutzt werden.