Nist- und Brutbiotope
Zu den natürlichen Nist- und Brutbiotopen für Vögel zählen z.B. Bäume und Sträucher, Baum- und Felshöhlen, geeignete Gebäudenischen, Dachstühle und Kirchtürme. Insekten brauchen u.a. bestimmte Pflanzen und Wirtstiere, Vegetationsreste, Totholz, ungestörte Sand- und Erdflächen.
Als ergänzende Nist- und Brutbiotopen können Nisthilfen für Wildbienen und Insekten, Vögel und Fledermäuse sowie die Überwinterungshilfen für Garten- und Siebenschläfer und für Igel aufgestellt werden. Mit diesen Angeboten kann das Fehlen, bzw. der anhaltende Schwund von natürliche Nistmöglichkeiten und Winterquartieren abgemildert werden.
Nisthilfen für Wildbienen eigenen sich wunderbar zu ihrer Beobachtung beim Erstellen der Brutzellen und beim späteren Schlüpfen. Wichtig ist hierbei ein reichhaltiges Nahrungsangebot in Form von pollen- und nektarreichen Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung. Neben den hohlraumbesiedelnden Wildbienen bauen sich die meisten Wildbienen ihre Behausungen selbst. Sie bohren meist Gänge in der Erde oder in die Markschicht von abgeknickten Pflanzenstängel. Angelegte Sandflächen (Sandarium), Trockenmauern und markhaltige Stängel bereichern das Nistangebot.
Insektenhotels mit Naturmaterialien wie Holzwolle, Tannenzapfen, verschiedene Holzabschnitte, Lochsteine, Äste, Baumscheiben usw. bieten Verstecke für Spinnentiere, Florfliegen, kleine Käfer usw.. Diese Tiere finden jedoch, im Gegensatz zu den Wildbienen, in der Regel immer irgendwo Unterschlupf. Sinnvoller für Naturerlebnisse und beliebt bei Kindern sind kleine selbst gebaute Quartiere für Marienkäfer, Ohrenkneifer und Florfliegen.
Fehlende Nist- und Brutmöglichkeiten werden für viele unserer heimischen Vogelarten zunehmend zum Problem. Insbesondere für die Höhlenbrütern unter den Vögeln ist das Angebot an passenden Baumhöhlen vielerorts sehr gering. Auch Fledermäuse brauchen ältere Bäume mit Spalten und Höhlen oder besiedelbare Gebäude.
Das Aufstellen von Nisthilfen ist ein guter Anfang, um Wildbienen, Vögel, Fledermäuse und Kleinsäuger zu unterstützen. Besonders wichtig ist es allerdings den Garten und die Grünflächen attraktiver als naturnahe Lebensräume für die heimischen Tierarten zu gestalten mit einem vielfältigen Nahrungsangebot aus Blüten, Blättern, Samen, Früchten, Insekten, Würmer, Schnecken usw. in Kombination mit Nist- und Brutangeboten.
Gute Bauanleitungen zu Nist- und Bruthilfen gibt es bei den Naturschutzverbänden, u.a. beim NABU und beim BUND. Hier wird auch auf die richtige Höhe und Ausrichtung der Nisthilfen und -kästen eingegangen. Bei der jährlichen Pflege im Herbst wird das Nest entfernen und gründlich auskehrt. Falls ein Untermieter, vielleicht ein Siebenschläfer oder Gartenschläfer, in den Kasten eingezogen ist, dann bitte den Kasten erst im Frühjahr nach Auszug der Wintergäste reinigen.